Durchbruch geschafft – Lachs bald wieder in der Schweiz!
Endlich hat sich Frankreich an der heute abgeschlossenen Rheinministerkonferenz in Amersterdam verpflichtet, die letzten drei Kraftwerke im Rhein so zu sanieren, dass der Lachs wieder bis in die Schweiz schwimmen kann. «Auf diesen Durchbruch haben wir lange hingearbeitet», freut sich Roberto Zanetti, Zentralpräsident des Schweizerischen Fischerei-Verbandes.
Die Situation ist seit Jahren bizarr. Der Schweizerische Fischerei-Verband SFV schreibt: „Alle wollen den Lachs. Behörden, Fischer, Naturfreunde, Gastronomen, die Bevölkerung - alle sehen nur Vorteile, wenn der Lachs wieder im ganzen Rhein zwischen dem Meer und Schweiz angesiedelt ist.“ Sogar der Bundesrat will den Lachs. Aber im Dezember 2019 musste er bei der Antwort auf einen parlamentarischen Vorstoss von Roberto Zanetti im Ständerat kleinlaut eingestehen, dass „leider das Ziel der Wiederansiedlung des Lachses bis ins Jahr 2020 nicht erreicht werden kann“.
Endlich handelt auch Frankreich
Das massgebliche Gremium für die Wiederansiedlung des Lachses ist die Rheinministerkonferenz, der Deutschland, Belgien Frankreich, Lusemburg, Österreich,die Niederlande, Wallonien, die EU und die Schweiz angehören. An ihrer Tagung in dieser Woche hat die Rheinministerkonferenz erreicht, dass sich auch Frankreich mit verbindlichen Terminen dazu verpflichtet, die drei „Sorgenkinder“ im Rhein zu sanieren: das Kraftwerk Vogelgrün so schnell wie möglich, Rhinau bis 2024 und Marckolsheim bis 2026. „Das ist nun der ganz grosse Durchbruch, wir sind nahe am Ziel“, so SFV-Zentralpräsident Roberto Zanetti.
Schweiz hat Hausaufgaben gemacht
Alle anderen an den Rhein angrenzenden Staaten haben in den letzten Jahren grosse Anstrengungen unternommen damit der Rhein für die Rückkehr des Lachses wieder durchgängig wird. Auch in der Schweiz wurden unzählige Flüsse und Bäche auf die Rückkehr des Lachses vorbereitet, es wurden Wanderhindernisse entfernt und in den Oberläufen von Bächen Junglachse ausgesetzt. „Daran haben Fischer, Vereine, Kanto-nalverbände und wir als Dachverband einen grossen Beitrag zusammen mit den Behörden geleistet“, so der SFV.
Warum der Lachs verschwand
Vor hundert Jahren war der Rhein das grösste Lachsgewässer in Europa. Überfischung, Verschmutzung der Gewässer und unzählige Wasserkraftwerke, Dämme und Wehre, vom Meer bis in die Schweiz, die dem Lachs den Durchgang für seine Laichwanderung versperrten und weitere Gründe, führten dazu, dass er in den 50er-Jahren in der Schweiz ausstarb.
Warum ist der Lachs so wichtig
Mit der Rückkehr des Lachses bis in die Schweiz profitiert das ganze Ökosystem unserer Flüsse und Bäche. Wenn sich der Lachs in unseren Flüssen wieder fortpflanzen kann, geht es auch anderen Fischarten in den Schweizer Flüssen wieder besser.
Der Lachs ist eine „Umbrella Species“ und somit ein Indikator für ein funktionierendes Ökosysem. Regenschirmarten sind Arten deren Schutz indirekt die vielen anderen Arten schützt, aus denen die ökologische Gemeinschaft ihres Lebensraums besteht.