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Lachs - der lange Weg zurück

Der Lachs ist in der Schweiz schon seit Jahrzehnten ausgestorben. Um diesem charismatischen Fisch zur Rückkehr in unsere Gewässer zu verhelfen, werden im Rahmen eines Projektes der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) seit 1984 Atlantische Lachse (Salmo salar) im Rheineinzugsgebiet ausgesetzt. In den vergangenen Jahren wurden in der Schweiz erfreulicherweise drei vom Meer zurückkehrende Lachse nachgewiesen. Bis zu einer erfolgreichen Wiederansiedlung bleibt allerdings noch viel zu tun.

Am Anfang des 20. Jahrhunderts war der Lachs im Rhein noch weit verbreitet. Aufgrund seines komplizierten Lebenszyklus (Abb. 1), reagiert der Lachs aber besonders anfällig auf Störungen seiner natürlichen Lebensräume und so ist er Mitte des letzten Jahrhunderts aus dem gesamten Rheineinzugsgebiet verschwunden.


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Abb. 1: Die ersten Jahre ihres Lebens verbringen die jungen Lachse in der Nähe ihres Geburtsortes. Nach ein bis zwei Jahren werden sie zu sogenannten Silberlachsen oder Smolts und beginnen mit der Abwanderung ins Meer. Erwachsene Lachse leben im Meer, wo sie bei ausreichender Nahrung rasch wachsen. Erreicht der Lachs die Laichreife, steigt er zur Fortpflanzung wieder in sein Geburtsgewässer hoch, um eine neue Generation Lachse auf die Welt zu bringen. Fische mit derartig anspruchsvollen Lebenszyklen, die den Hauptteil ihres Lebens im Meer verbringen und nur zum Laichen ins Süsswasser aufsteigen, werden anadrome Wanderfische genannt. Copyright WWF Schweiz.


Der Hauptgrund für das Aussterben des Lachses im Rhein liegt in den zahlreichen Bauwerken im Fluss, welche die freie Wanderung zwischen Meer und den Laichgründen unmöglich machen. Auch die im Rhein ehemals sehr schlechte Wasserqualität hat ihren Teil dazu beigetragen. Um eine Rückkehr des Rheinlachses und anderer Wanderfische wie Maifisch oder Meerforelle bis in die Schweiz zu ermöglichen, ist es von grösster Wichtigkeit, dass die bestehenden Kraftwerksanlagen und Wehre am Rhein durch bauliche Massnahmen fischgängig gemacht werden. Weil sich das Rheineinzugsgebiet über insgesamt neun Staaten erstreckt, erfordert dies eine internationale Zusammenarbeit. DieInternationale Kommission zum Schutz des Rheins - bestehend aus Vertretern der Rheinanliegerstaaten - setzt sich mit ihrem Projekt „Lachs 2020“ (ehemals„Lachs 2000“) seit vielen Jahren für die Wiederansiedlung des Lachses im Rhein und seinen Zuflüssen ein.

Erste Rückkehrer wecken Hoffnungen auf mehr

In der Sieg, einem Zufluss des Rheins in Nordrhein-Westfalen, pflanzen sich Lachse bereits wieder natürlich fort. Es gibt berechtigte Hoffnung auf eine Rückkehr des Lachses auch in die Schweiz. In den vergangenen Jahren wurden in der Schweiz drei Lachse gefangen, der erste 2008 von einem Fischer mitten in der Stadt Basel. Der dritte und bisher letzte Fisch ist im Mai 2012 im Zählbecken des Wasserkraftwerkes Rheinfelden gefunden worden. Genetische Methoden bestätigten, dass es sich um einen Atlantischen Lachs handelte. Dieser wog 6 kg und war sichtlich geschwächt von der langen und beschwerlichen Reise: Es sind rund 880 km vom Meer bis nach Rheinfelden. Da mehrere grosse Wasserkraftwerke im Oberrhein nach wie vor nicht fischgängig sind, müssen die Rückkehrer ihren Weg in die Schweiz durch Schiffsschleusen gefunden haben.


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