Räuber der Nacht
Diese Erfolgsgeschichte soll nun auch an der Ruhr fortgesetzt werden. Die Stadt Arnsberg, die seit 2004 verschiedene Gewässerabschnitte im Stadtgebiet renaturiert hat, gibt mit ihrem Fachdienst Umwelt den Startschuss für eine Wiederansiedlung der Aalquappe in der Ruhr. Erst durch die Schaffung natürlicher Gewässerstrukturen erhält die bedrohte Art wieder eine Lebensgrundlage. Tagsüber versteckt sie sich am Gewässergrund zwischen Steinen und versunkenen Bäumen und geht erst in der Nacht auf die Jagd.
Junge Quappen ernähren sich von wirbellosen Organismen, ältere Tiere auch von anderen Fischen und deren Laich. In NRW können Quappen bis zu einem halben Meter lang und bis zu einem Kilo schwer werden. Die Art benötigt kühle Gewässer mit hohem Sauerstoffgehalt und guter Qualität; für die Entwicklung der Larven sind zudem die heute raren Auenlandschaften an den Flüssen wichtig.
Die Wiederansiedlung ist eine Gemeinschaftsprojekt: Die Stadt Arnsberg hat sich um die erforderlichen Geldmittel der Maßnahme gekümmert, die Finanzierung der Fische erfolgt für einen Zeitraum von drei Jahren durch Ersatzgelder des Hochsauerlandkreises und durch die Landwirtschaftskammer (Fischereibesatzbeihilfe), der Ruhrverband stiftet zum Kickoff die ersten 2.000 Jungfische, und die Angler des Anglervereins Ruhrwellen Arnsberg sorgen dafür, dass die wertvolle Fracht wohlbehalten im Gewässer ankommt.