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beängstigende News vom Zürichsee - Berufsfischer wollen den Albeli an den Kragen


Weil die Felchenfänge im Zürichsee einbrechen, sollen es jetzt die Zwergfelchen richten. Dafür müssen bisher verbotene Netze her.

Die Felchen sind im Zürichsee rar geworden und das macht den Berufsfischern finanziell schwer zu schaffen. Das Verschwinden des einstigen Brotfisches erklären sich die einen mit der Klimaerwärmung und die anderen mit fehlender Umwälzung des Seewassers. Doch eigentlich «tappen wir im Dunklen», sagt Michael Kugler vom St. Galler Amt für Natur, Jagd und Fischerei in der «Zürichsee-Zeitung»

Doch die Berufsfischer wüssten einen Ausweg aus der Krise: Sie möchten mehr Albeli fangen. Wie die Felchen gehören Albeli zu den lachsartigen Fischen. Sie leben aber in tieferem Wasser (35 bis 50 Meter) und werden mit 20 bis 25 Zentimetern Länge kaum halb so gross, weshalb sie auch Zwergfelchen genannt werden.

Engmaschigere Netze

«Wir haben heute im Zürichsee einen sehr guten Bestand an Albeli», sagte der Wollishofer Berufsfischer Adrian Gerny und Präsident des Regionalverbands der Berufsfischer Zürich- und Walensee (RBZW), am Mittwochabend an der Generalversammlung in Uznach. Allerdings könnten sie mit den heutigen Gerätschaften nicht gezielt genutzt werden, «Mit unseren Netzen ist ein Zugriff auf Albeli unmöglich.»

Deshalb stellte der Präsident der Versammlung den Antrag, in Zukunft Schwebenetze mit einer Maschenweite von 30 Millimetern verwenden zu dürfen. Denn durch die heute für Felchen eingesetzten Netze mit mindestens 32 Millimeter Maschenweite schlüpfen die meisten Albeli durch. Wenn der Bestand der Zwergfelchen dezimiert werde, könnten die restlichen Albeli beim vorherrschenden knappen Nährstoffangebot im See auch wieder besser wachsen, so Gernys Argumentation.

Die Versammlung unterstützte den Vorstand. Dieser soll nun einen Antrag zuhanden der kantonalen Fischereiaufsichten ausarbeiten. Allzu schnell werde es aber nicht gehen, sagte Gerny, bis Albeli die Felchenfänge ersetzen könnten. «Es braucht Testfänge, die ausgewertet werden müssen.» Dann brauche es Gespräche mit den Fischerei- und Jagdverwaltungen der drei Kantone Zürich, St. Gallen und Schwyz: «Bis zum Antrag dauert es ein bis zwei Jahre.» (lop)