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Netz Natur: Stimme für die Fische


Fische gelten als sprichwörtlich stumm. Doch in Wirklichkeit erzeugen sie unter Wasser vielfältige Geräusche. Und das ist bei Weitem nicht die einzige Überraschung ihres geheimnisvollen Lebens, von dem wir über der Oberfläche an der Luft noch so wenig wissen.

stimme fuer die fische 05 04 2018 span8


Was bringt jemanden dazu, in seiner ganzen Freizeit auf einem Boot im See die Fische Tag und Nacht mit sensiblen Unterwassermikrofonen zu belauschen und bereits das zweite Buch über ihre knarrenden, brummenden, und quietschenden Unterhaltungen zu schreiben? Welche erstaunlichen Entdeckungen machen Forscher, wenn sie sich das Erbgut unserer einheimischen Fische einmal genau anschauen? Was bedeutet es für die einheimischen Fische, wenn fünf Fischarten aus ihrer Heimat am Schwarzen Meer auswandern und in unglaublichen Mengen in neue Flüsse und Seen in Westeuropa eindringen? «NETZ NATUR» widmet sich mit einem zweiten Blick auf unsere einheimischen Fische verblüffenden Entdeckungen, die uns in Bächen, Flüssen und Seen erwarten.

Das Reich der Fische ist vielfältigen Bedrohungen ausgesetzt. Wie viele Chemikalien lassen wir jeden Tag einfach mit einem Druck auf den Spülknopf ahnungslos und unbedacht in die Gewässer rauschen? Von den Absonderungen der WC-Ente, die das stille Örtchen geruchlich angenehm und hygienischer machen soll, über alle Arten von Reinigungsprodukten im Haushalt, Werkstatt und Industrie, bis zu Rückständen von Medikamenten, die wir als hoch aktive Moleküle aus unserem Körper ausscheiden und ins Abwasser abgeben - alles Produkte, die schliesslich über die Kanalisation aus den menschlichen Siedlungen die Kläranlagen durchlaufen und schliesslich bei den Fischen in den Gewässern landen.

Dabei hat der Gewässerschutz in den letzten 50 Jahren Erstaunliches erreicht: Von total überdüngten Seen, in denen die Fische entweder wegen Sauerstoffmangels erstickten oder sich durch die Blüte von Planktonalgen eine Überpopulation von Weissfischen entwickelte, sodass man sie zum Düngen auf die Felder schaufelte. Heute haben viele grosse Seen dank Phosphatverboten in Waschmitteln und Kläranlagen wieder einen Nährstoffgehalt im Wasser, der weitgehend natürlichen Verhältnissen entspricht - was wiederum vielen Berufsfischern nicht passt, weil damit die von ihnen bevorzugten Fische, die Felchen, weniger Nahrung finden. Das führt zur spannenden Frage: Wem gehören die Seen? Sind sie natürlicher Lebensraum oder vor allem wirtschaftliche Produktionsfläche?

Der Zusammenschluss ganzer Flusssysteme etwa - das Einzugsgebiet des Rheins mit demjenigen der Donau durch Kanäle für die Handelsschiffe - öffnet unzähligen Organismen neue Verbreitungsgebiete: So sind in den letzten Jahrzehnten mehrere Arten von Muscheln, Kleinkrebsen und Fischen durch Schiffe massenhaft von Osten nach Westen als blinde Passagiere in unsere Gewässer eingeschleppt worden und stellen hier das Ökosystem auf den Kopf - werden sich die einheimischen Organismen auf diese neuen Arten einstellen können?

Ein zweiter, breiter Blick von «NETZ NATUR» auf die Fische in unseren Gewässern macht bewusst, wie viel Faszination in der Welt unter Wasser vor unserer Haustür verborgen ist und wie sehr unser Verhalten an Land das Leben im Wasser beeinflusst. Wenn die Fische in unseren Gewässern eine Zukunft haben sollen, ist es an der Zeit, sie nicht länger als stumm zu betrachten, sondern ihnen eine Stimme zuzugestehen - und sie ihnen, wo nötig, zu geben.

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(Klicken Sie auf das Bild von Netz Natur und Sie gelangen zum Film von Netz Natur "Stimme für die Fische")


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