Aqua Viva, BirdLife, Pro Natura und WWF haben am Donnerstag Einsprache gegen das Hochwasserschutzprojekt des Kantons Luzern an der Reuss eingereicht. Das Projekt mit den vorgesehenen Anstrengungen zur Aufwertung der Reuss wird zwar grundsätzlich begrüsst. Die Verbände sind aber der Meinung, dass die Hochwasser-Schutzziele zu hoch gewichtet werden. Ohne den Schutz vor Hochwasser zu gefährden, könnte im Rahmen des vorliegenden Projekts einiges mehr für die Natur gemacht werden. Ein Generationenprojekt
Was im Generationenprojekt
Hochwasserschutz heute umgesetzt werde, habe jahrzehntelange und entscheidende Auswirkungen auf sämtliche Lebewesen im und um das Gewässer. Die vorgesehenen Verbauungen gäben der Reuss jedoch zu wenig Möglichkeiten, ihr Bett selber zu gestalten, das wirke sich negativ auf den Lebensraum von Fischen und anderen Wasserlebewesen aus.
Die Verbände kritisieren die vorgesehene Bewirtschaftung von Geschiebe. Ein von Aqua Viva und dem WWF in Auftrag gegebenes Gutachten zeige klar auf, dass man mit weniger Entnahme von Kies bedeutende Verbesserungen für die Laichgründe von Fischen erreicht, vor allem für die bedrohte Äsche, die Seeforelle und sogar für den Lachs. Gemäss WWF Luzern ist es eine Frage der Zeit, bis auch der Lachs wieder die Reuss hochsteigt.
Mehr ökologischen Nutzen herausholen
Die Umweltverbände fordern den Kanton auf, das Projekt in Teilen nochmals zu überarbeiten und mehr ökologischen Nutzen herauszuholen. Das Ziel sei eine sichere und lebendige Reuss für Natur und Mensch. Das sei machbar, finden die vier Verbände, und auch ohne Schwächung der Hochwassersicherheit, ohne zusätzliches Landwirtschaftsland in Anspruch zu nehmen und ohne bedeutende Mehrkosten. Zudem sei es zwingend, dass das Projekt mit den Sanierungen der Reuss-Kraftwerke koordiniert werde, um die Fischwanderung sicherstellen zu können.