Die Fischer in der Schweiz ergreifen Eigeninitiative. Mit der neuen Kampagne «Fischer schaffen Lebensraum» will der Schweizerische Fischerei-Verband, dass in allen Kantonen Massnahmen zur Aufwertung des Lebensraums im und am Gewässer realisiert werden. Das erste Handbuch der Kampagne erhielt Nationalratspräsidentin Christa Markwalder.
Der Schweizerische Fischerei-Verband SFV kämpft politisch seit Jahren für eine griffige Gewässerschutzgesetzgebung. Von den 15‘000 Kilometern Fliessgewässern in schlechtem ökologischen Zustand sollen in den nächsten 80 Jahren 4000 Kilometer ökologisch aufgewertet werden. Der SFV hat sich – gegen Widerstände der Landwirtschaftslobby – mit Erfolg dafür eingesetzt, dass die Kantone gesetzlich zur Planung und Durchführung von Revitalisierungen verpflichtet sind. Konkret werden rund 50 Kilometer Gewässeraufwertungen pro Jahr realisiert. Das ist einerseits schön, aber gleichzeitig bedenklich, wenn man an die 15‘000 Kilometer Fliessgewässer denkt.
Fischer werden selber aktiv
«Wir Fischer fordern nicht nur Renaturierungsprojekte, wir ergreifen Eigeninitiative»: Damit begründete Ständerat Roberto Zanetti als Zentralpräsident des Schweizerischen Fischerei-Verbandes die neue nationale Kampagne «Fischer schaffen Lebensraum».
Im Sinne der Eigenverantwortung legen die Fischer selber Hand an und realisieren in ihrem Einzugsgebiet, in Absprache mit den zuständigen Behörden, selber kleine und kleinere Massnahmen, die aber für die Fische grosse Wirkung haben können. Durch das Schaffen und Vernetzen von neuen Lebensräumen sollen nicht nur bedrohte Fischbestände erhalten oder wieder gefördert werden, sondern auch die Produktivität der Gewässer soll dadurch verbessert werden.
Christa Markwalder fischt...
Im Kern der Kampagne stehen ein neues Handbuch «Fischer schaffen Lebensraum» und die Schulung der Kantonalverbände und Vereine. Denn: «Wir wollen nicht, dass die Fischer wild und unkoordiniert über das Land ziehen und an den Ufern drauf los graben», so Projektleiter und Fischereibiologe Samuel Gründler.
Wie kleinere und kleine Massnahmen zur Aufwertung des Lebensraums im und am Wasser realisiert werden können, wird im Handbuch «Fischer schaffen Lebensraum» aufgezeigt. Konkret geht es um Bausteine zum sogenannten «Instream restaurieren». Es sind dies Massnahmen mit lebenden Pflanzen, Totholz, Steinen und Felsbrocken sowie Kies und Geschiebe.
Als Zeichen der Selbstverantwortung der Fischer für das Hegen und Pflegen erhielt Nationalratspräsidentin Christa Markwalder das erste Handbuch geschenkt. Aber nicht einfach so… Sie musste es sich beim Kampagnenstart erfischen. Dabei bewies sie Talent… und Lust auf mehr!
(Roberto Zanetti und Christa Markwalder)
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